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Die Dreieinigkeit

Die Dreieinigkeit (Trinität)


Apostolisches Glaubensbekenntnis (ca. 140)
Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische (christliche/allgemeine) Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.


Bekenntnis von Nicäa (325)
– Produkt von 2 Konzilen: Nicäa und Kontantinopel (381)
Ich glaube an den einen Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren.

Und an den einen Herrn Jesus Christus,
den Sohn Gottes,
der als Einziggeborener aus dem Vater gezeugt ist, das heißt: aus dem Wesen des Vaters,
Gott aus Gott, Licht aus Licht,
wahrer Gott aus wahrem Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater (homoousion to patri);
durch den alles geworden ist, was im Himmel und was auf Erden ist;
der für uns Menschen und wegen unseres Heils herabgestiegen und Fleisch geworden ist,
Mensch geworden ist,
gelitten hat und am dritten Tage auferstanden ist,
aufgestiegen ist zum Himmel,
kommen wird um die Lebenden und die Toten zu richten;

Und an den Heiligen Geist.
Diejenigen aber, die da sagen „es gab eine Zeit, da er nicht war“
und „er war nicht, bevor er gezeugt wurde“,
und er sei aus dem Nichtseienden geworden,
oder die sagen, der Sohn Gottes stamme aus einer anderen Hypostase oder Wesenheit,
oder er sei geschaffen oder wandelbar oder veränderbar,
die verdammt die katholische (und apostolische) Kirche. [richtig: die belegt die katholische
Kirche mit dem Anathema]

Die Bibel lehrt, dass es nur einen Gott gibt (Monotheismus). Gleichzeitig lehrt sie, dass der
Vater Gott ist, der Sohn Gott ist und der Heilige Geist Gott ist.
– Wie kann man diese zwei Dinge mit einander vereinbaren?

Wichtige Begriffe:
– Monotheismus = der Glaube an einen Gott (im Gegensatz zum Polytheismus = Glaube an mehrere Götter)
– Unitarianismus = Gott hat ein Wesen und eine Person
– Trinitarismus = Gott hat ein Wesen und drei Personen

Sabellius (3. Jahrhundert)
– Ein Schauspieler mit drei verschiedenen Rollen
– Theologe und Priester aus Libyen; wenig ist über ihn bekannt
– Wurde ca. 220 exkommuniziert
– Seine Schriften haben nicht überlebt; was wir von seiner Lehre wissen, wissen wir
von seinen Gegnern (Hippolytus, Tertullian und Origenes)
– Er wollte die Einigkeit Gottes bewahren und verteidigen à andere Gruppen
(Marcion, die Gnostiker) lehrten mehrere Götter; wollte sich mit jüdischem
Monotheismus identifizieren
– Bekanntester Vertreter der Irrlehre Sabellianismus oder Modalismus
– Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist sind drei unterschiedliche Formen oder
„Modi“ des einen Gottes. Gott trägt drei verschiedene „Hüte“ oder tritt in drei
verschiedenen Rollen auf. à nicht drei Personen
– Diese haben keine Interaktion mit einander oder individuelle Erfahrungen
– Hippolytus (früher Gegner von Sabellius): teilt die drei Rollen in die Handlungen
Gottes zu unterschiedlichen Zeiten in der Geschichte: der Vater im AT, der Sohn in
Jesus und nun der Heilige Geist im Leben der Gläubigen à Vater = Sohn = HG
– Verteidigte die volle Gottheit von Jesus
– Hippolytus, Tertullian und Origenes formulierten als Antwort auf Sabellius die
Fundamente einer trinitarischen Theologie; von Tertullian haben wir das Wort
Trinität
– Heute: Vergleich Gott ist wie Wasser (Wasser, Eis und Dampf); in Teilen der
Pfingstbewegung (Oneness Pentecostals)

Arius (ca. 256-336)
– Presbyter in Alexandria, beeinflusst durch andere Denker wie z.B. Origines
– kämpfte gegen die Lehre von Sabellius
– Denkvorrausetzungen: Gott verändert sich nicht, Gott kann nicht leiden
– Ergo: Jesus kann nicht Gott sein, da er Mensch wird (verändert) und leidet à Jesus
ist ein in der Ewigkeit geschaffenes Wesen („Es gab eine Zeit, in der der Sohn nicht
war.“); der Sohn hat nur eine ähnliche Substanz wie der Vater (homoiousios)
– Gegner: Alexander (Bischof in Alexandria, der Arius exkommuniziert) und Athanasius
(ca. 296-373)
– Konzil von Nicäa 325 à die Lehre von Arius wird als Irrlehre verurteilt; der Sohn hat
das selbe Wesen wie der Vater (homoousios)
– Kontantin und sein Sohn wollen aber Frieden, tolerieren die Arianer, Konstantin gibt
Arius seine Position zurück
– Beim Konzil von Konstantinopel 381 wird die Lehre von Arius endgültig zur Irrlehre erklärt.

Trinität
Der Gott der Bibel offenbart sich als ein Gott im Wesen (Latein: substantia, Griechisch:
ousia), der in drei Personen (Latein: persona, Griechisch: hypostases) existiert.
– Wichtiger Unterschied: Wesen ist nicht gleich Person!
– Paradox, aber kein Widerspruch!
– Jede Person ist gleich ewig und gleichwertig. Gleich göttlich! Jede Person hat
dieselben göttlichen Eigenschaften.
– Gott wirkt immer als Dreieinigkeit à alle Personen sind involviert, haben aber zum
Teil unterschiedliche Aufgaben/Rollen – Schöpfung, Rettung
– James White: Unterschiede in der Funktion/Rolle weisen nicht auf Minderwertigkeit
in der Natur hin!

Wurde in der Zeit zwischen den Testamenten im Leben Jesu erst am deutlichsten offenbart
(progressive Offenbarung) à durch die Inkarnation (=Menschwerdung) des Sohnes, seiner
Lehre (behauptet Gott zu sein) und seinen Wundern (Schöpfungswunder, Naturwunder,
Macht über Dämonen, Heilungen und Totenauferweckungen).
– Jesus sagte Dinge, die nur Gott sagen konnte und tat Dinge, die nur Gott tun konnte!

Athanasius: Nur Gott kann erretten.
– Jesus muss Gott und Mensch sein um uns zu retten: als Mensch als unser
Stellvertreter, als Gott um den Zorn Gottes zu überleben. Jesus rettet uns für Gott
und von Gott.
– Jesus ist der ewig Erstgeborene – das heißt nicht, dass er erschaffen wurde!

Athanasisches Glaubensbekenntnis:
Dies aber ist der katholische (universale) Glaube:
Dass wir den einen Gott in der Dreifaltigkeit
und die Dreifaltigkeit in der Einheit verehren,
ohne dabei die Personen zu vermischen
und ohne die Wesenheit zu trennen.
Denn eine Person ist die des Vaters, eine andere die des Sohnes;
eine andere die des Heiligen Geistes.
Aber der Vater und der Sohn und der Heilige Geist haben nur eine Gottheit,
die gleiche Herrlichkeit, gleichewige Majestät.
Wie der Vater ist, so ist der Sohn
und so der Heilige Geist:
Ungeschaffen der Vater, ungeschaffen der Sohn,
ungeschaffen der Heilige Geist.
Unermesslich der Vater, unermesslich der Sohn,
unermesslich der Heilige Geist.
Ewig der Vater, ewig der Sohn,
ewig der Heilige Geist.
Und doch sind es nicht drei Ewige,
sondern ein Ewiger,
wie es auch nicht drei Ungeschaffene oder drei Unermessliche sind,
sondern ein Ungeschaffener und ein Unermesslicher.
Ebenso ist allmächtig der Vater, allmächtig der Sohn,
allmächtig der Heilige Geist.
Und doch sind es nicht drei Allmächtige,
sondern ein Allmächtiger.
So ist der Vater Gott, der Sohn Gott,
der Heilige Geist Gott.
Und doch sind es nicht drei Götter,
sondern ein Gott.
So ist der Vater Herr, der Sohn Herr,
der Heilige Geist Herr.
Und doch sind es nicht drei Herren,
sondern ein Herr.
Denn wie wir gezwungen sind, in christlicher Wahrheit jede einzelne Person für sich als Gott
und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns der katholische Glaube, von drei Göttern oder
Herren zu sprechen.
Der Vater ist von niemandem gemacht,
weder geschaffen noch gezeugt.
Der Sohn ist vom Vater allein,
nicht geworden noch geschaffen, sondern gezeugt.
Der Heilige Geist ist vom Vater und vom Sohn,
nicht geworden noch geschaffen noch gezeugt, sondern hervorgehend.
Es ist also ein Vater, nicht drei Väter,
ein Sohn, nicht drei Söhne,
ein Heiliger Geist, nicht drei Heilige Geister.
Und in dieser Dreifaltigkeit ist nichts früher oder später,
nichts größer oder kleiner,
sondern alle drei Personen sind einander gleichewig und gleichrangig,
so dass in allem, wie schon oben gesagt worden ist,
die Einheit in der Dreifaltigkeit
und die Dreifaltigkeit in der Einheit zu verehren ist.
In der Debatte ging es hauptsächlich um die Person Jesu. Durch das Aufkommen von
Irrlehren wurde die Kirche gezwungen, eine entwickelte und durchdachte Trinitätslehre zu
verfassen.

 

Bibelstellen, die beweisen, dass Jesus Gott ist:
– Matthäus 3,13-17 – die Taufe Jesu à der Sohn steht im Wasser, der Vater spricht
vom Himmel, der Heilige Geist kommt in der Gestalt einer Taube auf ihn herab
– Matthäus 28,19 – Taufformel à Name in der Einzahl
– Die Einleitung im Johannesevangelium Johannes 1,1-18
– Die „Ich bin“ – Aussagen Jesu: Ego eimi à kommt aus der Septuaginta; Joh. 8,24;
8,58; 13,19; 18,5-6 à Psalm 90,2; 2. Mose 3,14 (Ich bin der ich bin) à Jesaja 41,4;
43,10; 46,4
– Philipper 2,5-11 Carmen Christi (Hymne über die Göttlichkeit Jesu)
– Der ewige Schöpfer: Heb. 1,10-12 im Vergleich mit Psalm 102,25-27
– Der König auf dem Thron: Johannes 12,37-41 im Vergleich mit Jesaja 6,1-10
– Das Bekenntnis des Thomas: Joh. 20,28-29; Jesus lässt sich anbeten
– Römer 9,5 – Gott über alles
– Heb. 1,6-8 – die Engel beten ihn an
– Titus 2,13-14 – unser großer Gott und Retter; 2 Petrus 1,1 (Vergleich mit 1,11;
Granville-Sharp-Regel)
– Jesaja 9,6 – mächtiger Gott; messianische Passage
– Weitere Beispiele: Joh. 5,20; Kol. 2,8-9; Off. 1,7-8; 1,17-18; 22,12-13 (Alpha und
Omega)

Der richtige Glaube ist nun dieser: Wir glauben und bekennen,
dass unser Herr Jesus Christus, der Sohn Gottes,
Gott und Mensch ist.
Gott ist er, aus der Wesenheit des Vaters vor den Zeiten gezeugt,
und Mensch ist er, aus der Wesenheit der Mutter in der Zeit geboren.
Vollkommener Gott, vollkommener Mensch,
bestehend aus einer vernünftigen Seele und aus menschlichem Fleisch.
Dem Vater gleich der Gottheit nach,
geringer als der Vater der Menschheit nach.
Doch obwohl er Gott und Mensch ist,
ist Christus nicht zwei, sondern einer.
Einer aber nicht durch Verwandlung der Gottheit in Fleisch,
sondern durch Aufnahme der Menschheit in Gott.
Er ist ganz und gar einer nicht durch eine Vermischung der Wesenheit,
sondern durch die Einheit der Person.
Denn wie vernünftige Seele und Fleisch einen Menschen ergeben,
so ergeben Gott und Mensch einen Christus,
Er hat gelitten um unseres Heils willen, ist hinabgestiegen in die Unterwelt,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
Er ist aufgefahren in die Himmel, er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters,
von wo er kommen wird, um die Lebenden und die Toten zu richten.